Open Space N° 5

18.02.2020

- human echoes.

Wie bei einer Collage aus kleinen Bildern, aus vielen Papierstückchen, die aus der Zeitung, einer Illustrierten oder den eigenen Fotos ausgeschnitten und zusammengeklebt werden, so setzte sich Stück für Stück der Abend zusammen.

Da waren die Berichte der Brasilienreise vom Internationalen Jugendensemble! Schnipsel mit Erfahrungen, mit Gedanken und mit Abenteuern. Wie war eure Reise nach Sao Paulo und zurück? Erzählt - und wir erleben die Reise noch einmal gemeinsam.

Eine Stimme aus dem Publikum: „Mir hat das Open Space Nr. 5 heute sehr gut gefallen, weil es sehr authentisch war und ich sehr toll fand, was die Akteure auf der Bühne dort erzählt haben: Von ihren persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen aus Sao Paulo, von dem Projekt und von den Auftritten, dass es zwar auch sehr hart und auch wirklich Arbeit war, aber so intensiv war und so toll war, das war sehr beeindruckend.“

 

 

Ibo (ein Mitglied des Internationalen Jugendensembles): „Jetzt wo ich wieder zurück bin, fällt mir das Verhalten von Menschen viel stärker auf. Im Positiven, aber auch im Negativen. Ich finde es unglaublich, wie sich Menschen auf Kosten anderer Menschen bereichern und wie gleichgültig ihnen die Folgen ihres Handelns sind. Meine Vergangenheit, der Krieg in meinem Land, hat mir die Augen geöffnet. Unsere Dörfer, unsere Städte, unsere Felder und Parks, alles kaputt, was einst Menschen sich so mühevoll aufgebaut haben.“

 

Schnipsel mit Fernweh. Wenn man doch nur wieder dort sein könnte, bei den Freunden auf der anderen Seite des Meeres.

 

„Chega de Saudade“ (ein Lied von Tom Jobim, am Abend von der Band Bayorki gespielt): Es reicht an Sehnsucht… doch reicht es wirklich?

Und neben all diesen Schnipseln die Farben der Musik. Lateinamerikanische Rhythmen, Lieder auf Portugiesisch, gemischt mit Beatboxen, Klavier, Gesang. Das ist Musik, die einen auf eine Reise mitnimmt, abholt von dort, wo man ist und woanders hinführt. Vielleicht nach Brasilien, vielleicht in ein Wunderland…

Es gibt mir Freude und Glück.
Es gibt mir das Lächeln zurück.
„Es“, das ist sie, die Musik.
Das Gegenstück zu Krieg
(Victor Maria Diederich)

 

Jeder Schnipsel löst Widerhalle aus. Widerhalle des Menschlichen, des Mensch-Seins und all der beteiligten Personen des Abends.

Lenni (aus dem Internationalen Jugendensemble): „Es ist die geistige Freiheit des Menschen, die man ihm bis zum letzten Atemzug nicht nehmen kann, ihn auch noch bis zum letzten Atemzug Gelegenheit finden lässt, sein Leben sinnvoll zu gestalten.“

 

Und was sagt das Publikum dazu? Was macht dein und was macht euer Mensch-Sein aus? So viele Antworten, einige Schnipsel mit Versen, mit Goethes Spruch „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“.

Gemeinsam bilden sie

eine Collage von human echoes.

 

 

Fotos: (c) Cornelia Lembke