wechselweise - Abschluss (8/8)

01.07.2020

Im großen Saal des AlarmTheaters trafen sich die Beteiligten am Projekt "wechselweise": die Künstler*innen Anna Degenkolb, Marcus Beuter, Marie-Pascale Gräbener, Nils Dunsche (online), Rebecca Budde de Cancino sowie Jana Duda Geschäftsführerin des OWL Kulturbüros und Harald Otto Schmid und Alexandra Petrusch vom AlarmTheater.

Das Treffen fand zum Thema "Resonanzen" statt und sollte noch einmal zusammentragen, welche Rückmeldungen und welche eigenen Gedanken im Zuge der letzten sieben Wochen durch die Abschlussblogreihe entstanden sind.

 

Marie-Pascale: Ich bin gerade in so einem Zustand, in dem ich alles Digitale ablehne. Und es ist nicht so einfach, gerade, wenn die Sprache fehlt, den Teilnehmerinnen zu erklären, was das Besondere an dieser Online-Ausstellung ist. Aber wir konnten sie ja auch noch einmal physisch zusammen besuchen.

 

 

Marcus: „Das hier geht in die Tiefe der Zeit.“

 

Marcus: Man kann immer wieder drauf schauen und zeigen, was passiert ist: Das ist Netzwerkarbeit! Da ist etwas passiert!

Anna: Man kann oberflächlich in den Blog reinschauen, aber man kann auch in der Tiefe die Verbindungen finden.
Ich habe meine Angst abgelegt. Ich hatte erst eine starke Ablehnung gegen alles Digitale, aber im Nachhinein denke ich, dass ich durch Corona Zeit geschenkt bekommen habe. Ich konnte Dinge neu und mit mehr Abstand betrachten, auch anders auf meine eigene Arbeit gucken.

Harald: Für mich wurde dein Projekt jetzt erst so richtig greifbar, durch das Hören der Audios auf dem Blog. Ich brauchte die sinnliche Wahrnehmung, auch wenn sie digital war. Ich konnte mich darin vertiefen... und es klingt nach.

 

Nils: Aus Rahden kamen ganz viele positive Rückmeldungen, von den Geflüchteten selbst und aus deren Umfeld.

Harald: Da geht ein ganzes Universum auf, weil du in dieses Projekt kontinuierlich dein Herz hineingegeben hast, sind es so berührende Dokumente geworden.

Nils: Das stimmt, wie sehr sich die Teilnehmenden geöffnet haben, ist sehr besonders. Aber ich habe mich auch sehr über ein Rückmeldung von jemanden gefreut, der zwar gar keinen Fluchthintergrund hat, aber der das dennoch auf sich beziehen konnte und so daraus Mut ziehen konnte.

Harald: Die Kraft der Ermutigung, die darin steckt, ist sehr bewegend.

Rebecca: Es ist wirklich besonders, wie tief das ging; so viel Vertrauen habe ich in den Augen blitzen sehen.

 


Anna: Mohammad (inzwischen aus der JVA entlassen) habe ich gefragt, was ihm die Arbeit bedeutet hat und er sagte: „Alles! Du nimmst mich, wie ich bin.“ Manchmal denke ich, ich bin zu nah dran....

 
Man muss lernen, dass man die Welt nicht verändern kann... oder doch...?!

 

 

 

Rebecca: Für mich ist das Buch ("Der Augenblick ist mein") Kunst, aber ich denke, dass sich einfach jeder das daraus nimmt, was ihn*sie betrifft.

Deswegen wollte ich verschiedene Menschen fragen, Stellen zu lesen und zu kommentieren, die sie bewegen. So habe ich sehr schöne und intensive Resonanzen zurückbekommen.

Anna: Dein Projekt zeigt im Kleinen, was auch für "wechselweise" an sich so bedeutend ist. Es ist auch hier der Blick von außen so entscheidend, man gibt noch etwas von sich, etwas Neues dazu. So wie Alex mit ihrer Gestaltung vom Blog und wie der Wunsch von Jana nach einer wissenschaftlichen Erarbeitung des Projekts.

 

 

Jana: Ich bin Fan von diesem Projekt, weil es eine Leerstelle zwischen Kunst und Sozialen Trägern füllt. Und das Schöne hier ist, dass die Betreuung durch eine Kunstinstitution geschieht. Ich wünsche mir, dass das AlarmTheater ein Kompetenzzentrum wird.

 

Nach drei erfolgreichen Projektjahren, nach viel Engagement, Schweiß, Tränen, Spaß, tiefem Vertrauen und wunderbaren Kunstwerken, blieb uns nur noch...


Marie-Pascale: Das AlarmTheater ist mein Lieblingskooperationspartner. Die verstehen viel vom Menschen und der Arbeit mit dem Menschen. Die gemeinsame Arbeit bietet seit Jahren einen festen klugen Boden und gleichzeitig höchste Virtuosität in der Arbeit und in Problemlösungen.
Begegnungen sind immer von echter Wertschätzung durchleuchtet. Euer gelebtes Bild vom Menschen und Gemeinschaft zieht mich seit fast 30 Jahren an. Hut tief ab und höchsten Dank dafür!

Wir danken für Begegnungen, Freundschaften, Kreativität, Menschlichkeit, Impulse, Durchhaltevermögen und Ideen...

 

Weitere Informationen zum Projekt "wechselweise" und zu allen beteiligten Kunstprojekten finden Sie hier. Zur Broschüre des Projekts kommen Sie hier.